Tag 18: 40 Reisen auf die Åland-Inseln meets Auswanderer Jakob
- Mariehamn
- 4. Juni 2015
- 3 Min. Lesezeit
Es war die ganze Nacht trocken! Morgens war strahlend blauer Himmel, keine Wolke war zu sehen.

Da unsere Milch ausgegangen ist, sind Ida und ich kurz zu einer kleinen Raststätte gefahren, um unser Morgenritual nicht zu gefährden. Wir frühstücken morgens nämlich immer Müsli, danach folgt das zweite, das Brotfrühstück. Hier werden dann die Bemmen für den Tag geschmiert und das Obst/Gemüse geschnippelt. Danach hat Lotta die Sandkiste umgepflügt und einen nicht unerheblichen Teil davon in ihre Windel verfrachtet.


Gegen Mittag sind wir dann in Richtung Geta aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin sind wir kurz am Kastelholm-Schloss vorbeigefahren. Da das Wetter super war, der Besuch sich eher für einen Regentag anbietet und Lotta noch etwas schlafen sollte, sind wir dann doch weitergefahren. Unser erster Stop war Geta. Hier wollten wir uns eigentlich in einem kleinen Tante-Emma-Laden ein Eis gönnen, da heute der wärmste Tag unserer bisherigen Reise war. Ida und Lotta hatten aber ihre Brote noch nicht aufgegessen, so dass wir weiter zum nächsten Stop sind … nämlich Hällö. Danach ging es weiter nach Dånö. Das Museum hatte aber noch geschlossen … es ist überall noch absolute Nebensaison, so dass wir zurück nach Geta gefahren sind, um das versprochene Eis nachzuholen. Ida und Lotta haben mich in den Laden begleitet, da sie ihr Eis unbedingt selber aussuchen wollten. Als wir dann an der Kasse zahlen wollten, wurde uns der Betrag auf Deutsch genannt! Auf Nachfrage, woher der junge Mann so gut Deutsch konnte, meinte dieser, dass er vor vier Jahren erst mit seinen Eltern ausgewandert ist. Zuerst nach Schweden und dann weiter auf die Åland-Inseln, da diese zwar offiziell zu Finnland gehören, aber Schwedisch gesprochen wird.



Nachdem wir unser Eis unter Beobachtung der Dorfjugend auf einer Bank vor dem Laden gegessen hatten und ich ein paar Fotos gemacht hatte (ich hatte ein Weitwinkel mit einem sehr großen Lucroit-Filtersystem drauf), bin ich erneut mit Jakob ins Gespräch gekommen. Er fragte, ob ich Fotograf wäre. Er berichtete, dass er auf den Åland-Inseln Fotografie an einer Art Volkshochschule studiert hätte. Wir unterhielten uns eine Weile über das Auswandern und die Einbindung in so eine Dorfgemeinschaft und auch sonst über dies und das, auch über schöne fotogene Ecken der Insel, und erhielten einen Tip für eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend gleich um die Ecke, die wir dann auch später ansteuerten. Jakob berichtete, dass es für diese Jahreszeit ungewöhnlich viel regnet und windig ist. @ Jakob: Wir freuen uns über einen Gästebucheintrag :-) War nett, dich kennengelernt zu haben. Dir alles Gute dann in Vasa!
Nachdem wir uns dann noch mit Brot und Äpfeln eingedeckt hatten – Malte hat in der Zwischenzeit seine Milch im Auto bekommen – machten wir uns abfahrbereit, als wir von einem älteren Ehepaar aus Göppingen angesprochen wurden. Diese berichteten, dass sie bereits zum 40sten mal auf den Åland-Inseln Urlaub machen. Als sie uns fünf am Wagen sahen, meinten sie, dass wir sie an ihre ersten Reisen auf die Inseln erinnerten, da sie damals auch so unterwegs waren. Wir unterhielten uns über schöne Ecken auf den Inseln und Insel-Insider-Tips.
Wir sind dann Jakobs Tip gefolgt und eine kleine Stichstaße durch den Wald ans Meer gefahren. Ein sehr schöner Küstenabschnitt empfing uns. Leider hatten wir nicht mehr viel Zeit und mussten nach einem kurzen Fotostop wieder zurück.
Auf dem Rückweg noch schnell eine Milch und Gurken (Stück so um die 50 Cent) in Godby rausgeholt und dann zurück zum Campingplatz. Uns ist auf dem Weg eingefallen, dass wir gar nicht Bescheid gesagt hatten, dass wir noch eine weitere Nacht bleiben wollten. Als wir ankamen, war die Rezeption schon geschlossen. Hoffentlich sehen die das so entspannt wie wir …
Auf dem Campingplatz ist eine Offroad-Geländewagen-Gruppe über den Platz hergefallen, nun ist es vorbei mit der Idylle. Die Schweden sind friedliche Vertreter … nur etwas laut mit ihren trötenden Mini-Vuvuzelas. Mal sehen, wie es unter Alkoholeinfluss wird :-)
Im Wohnwagen haben wir dann schnell noch die Reste von gestern (Hack-Porree-Zuchini-Möhren-Nudeln) aufgewärmt und unter freiem Himmel gegessen. Plötzlich waren sie da … Mücken. Die Saison scheint zu beginnen!
Nachdem die Kinder eingeschlafen waren, bin ich nochmal los zum Kastelholm-Schloss zum Fotografieren gefahren.
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