Tag 25: “Das hab ich gar nicht gewusstet!”
- Åland: Kumlinge, Brändo / Finnland: Turku
- 11. Juni 2015
- 3 Min. Lesezeit
Der Motor ist angesprungen, so dass wir die Fähre um 13:25 Uhr nach Brändö bekommen haben. Beim Einfahren fiel mir (Norman) auf, dass die Fähre immer vorwärts anlegt. Bei unserer Abreise in Vårdö lag die Fähre mit dem Heck am Kai. Daher konnten wir in Kumlinge auch vorwärts von Bord. Wenn wir jetzt bis Torsholma fahren und dann wieder mit dem Bug anlegten, würde das bedeuten, dass ich mit dem Gespann rückwärts von der Fähre müsste. Jetzt hieß es abwarten. Die Überfahrt durch den Schärengarten war traumhaft.
Wir sind dann mit einer Finnin, die auch mit Baby unterwegs war, ins Gespräch gekommen. Zuerst waren die Babys Thema, dann unsere Reise und später die kommende Insel Brändö. Als wir von unseren Vorhaben berichtet haben, war sie ganz begeistert, dass wir mit drei Kindern und insbesondere mit Baby so eine Tour machen. Die Finnin erzählte uns, dass sie aus Helsinki käme und sich bei einer Radtour in die Insel Brändö verliebt hätte und daher nach Torsholma gezogen wäre. Ihr Mann arbeitet aber auf einer anderen Insel, so dass sie immer pendeln muss. Wir liefen Torsholma an und verabschiedeten uns.
Bis zuletzt hatte ich gehofft, da die meisten Autos und alle LKWs und Busse in unsere Fahrtrichtung standen, dass die Fähre in Torsholma dann mit dem Heck anlegen würde und wir vorwärts hätten fahren kommen. Wir kamen dem Kai immer näjer. Bis zuletzt hoffte ich, dass der Kapitän das Ruder rumreißen würde, um heckseitig anzulegen. Aber dem war nicht so. Ich musste also mit dem Gespann rückwärts durch ein gefühltes Nadelöhr! Nun würde sich zeigen, ob die Rückwärtsfahrübungen in Vorbereitung auf den Urlaub auch unter Beobachtung der Mitreisenden umgesetzt werden konnten.
Ich muss sagen, ich bin schon ein bisschen stolz, dass wir ohne in Anspruchnahme unserer Vollkaskoversicherung (hätte diese bei einem Rempler überhaupt gezahlt?) von Bord gekommen sind.
Bis zur nächsten Fähre waren es gut 20 km. Wir beschlossen, einen Stop auf der Insel davon abhängig zu machen, ob sie uns landschaftlich ansprechen würde (s.o.). Nach fast allen größeren Inseln der Åland-Inseln sind wir etwas verwöhnt. Die Finnin hatte zwar überschwänglich von ihrer Lieblingsinsel geschwärmt, uns überzeugte aber das, was wir sahen, nicht für eine weitere Unterbrechung. Wir sind dann zur Fähre nach Åva gefahren … ohne Reservierung! Wir mussten etwas warten, ob alle PKWs und LKWs mit Reservierung tatsächlich kommen würden. Dann klappte es, wir konnten mitfahren. Hätten wir nicht mitfahren können, wären wir doch eine Nacht auf Brändö geblieben.
Auf der kleinen Fähre wurde ich von einem jungen Mitarbeiter der Cafeteria auf mein St. Pauli T-Shirt angesprochen. Ich fragte, woher er den Verein kenne. Er meinte, dass er sich für internationalen Fußball interessiere und er St. Pauli sympathisch finde. Wir überzeugten ihn, dass er einmal ins Stadion muss, was er sich auch fest vorgenommen hat. Ein sympathisches Kerlchen!
So ging es in 40 Minuten nach Vuosnainen in Finnland. Hier konnte sich auch unser Navi wieder orientieren.
Ein paar Kilometern hinter Vuosnainen wartete bereits die nächste (Straßenersatz-)Fähre auf uns. Nun waren wir auf dem Festland und haben Turku angesteuert. Unser Campingplatz für die nächsten zwei Tage ist Ruissalo Camping. Dieser Campingplatz ist ganz anders als die auf den Åland-Inseln. Dieser hat asphaltierte Stellplätze, die keine Individualität ermöglichen. Hinzu kommt, dass die Stellplätze zu zwei Seiten hin schräg sind. Hätte man nicht, wenn man schon so einen Aufwand betreibt, auch gleich die Stellplätze eben ausrichten können? Uns ist es egal … so haben wir etwas Schiffsfeeling. Es kommt einem so vor, als ob sich der Wohnwagen aufgrund der Schräglage bewegen würde.
Das Motto des Tages kam heute von Lotta; sie äußerte diesen Satz mehrfach in verschiedenen Zusammenhängen. Ein konkretes Beispiel fällt uns beim Schreiben gerade nicht mehr ein.
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