Tag 38: “Das make ich!” – oder: Die Papera
- Kuopio
- 23. Juni 2015
- 3 Min. Lesezeit
Heute stand eine Besichtigung von Kuopios Innenstadt an. Leider regnete es ab dem Vormittag wieder (anders als vorhergesagt), so dass wir nicht sehr weit herumgekommen sind. Wir haben zentrumsnah geparkt, sind durch die alte “Kauppahalli” spaziert (sehr klein und lange nicht so schön wie die Markthallen in Helsinki oder Budapest), über den Marktplatz gelaufen und haben uns einfach ein wenig umgesehen. Nach einer Stunde war die Inspektion von Kuopio dann erledigt – unser Parkticket hatten wir eh genau für 60 Minuten gelöst ;)
Da es nicht nach einer Wetterbesserung aussah, sind wir dann ein wenig durch das weitere Kuopio gecruist, u.a. am Aussichtsturm vorbei, den wir uns ja eigentlich für heute vorgenommen hatten. Auf Grund der Wetterlage ging es dann aber doch zum Einkaufen (und Malte bekam Milch im Auto). Da in der kurzen Zeit, die wir auf dem Lidl-Gelände verbrachten, dann wider Erwarten doch die Sonne herauskam, sind wir spontan noch zum Puijo-Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, gefahren – ein echtes Erlebnis! Der Turm ist zwar “nur” 75m hoch, aber da er auf einem Hügel weit oberhalb der umgebenden Seenlandschaft (und noch höher über dem Meeresspiegel) liegt, kann man wirklich erstaunlich weit gucken. Und man muss auch keine Treppen steigen, sondern es gibt einen Fahrstuhl ;) (siehe Olavinlinna).

Während Norman auf der obersten (Außen-)Plattform fleißig fotografierte, gönnten wir Mädels uns erstmal ein Eis auf der Cafeteria-Plattform darunter. Malte schlummerte selig im Tragetuch. Der Eintritt hat sich auch deshalb gelohnt, weil der Sonne-Regen-Wechsel für tolle Regenbogen sorgte, die man über der gesamten Umgebung aufgespannt sah. Wirklich schön!





So haben wir heute also doch noch unser vorgenommenes Tagesprogramm geschafft. Die o.a. Mottos stammen heute mal beide von Lotta – den Satz “Das make ich!” (gemeint ist “Das mag ich!”) haben wir in diesem Urlaub schon häufiger von ihr gehört, da Lotta eigentlich alles isst, heute im Zusammenhang mit frittierten Maränen. Für unterwegs hatten wir morgens noch Möhre und Paprika geschnitten, und auch beim Probieren der Paprika (vorher wurde diese von beiden Damen immer konsequent abgelehnt) folgte wieder der obligatorische Kommentar, kombiniert mit einer individuellen Aussprache der Gemüsesorte: “Papera make ich!” (Ida sagte zuerst auch, dass die Paprika lecker wäre, hat sie dann aber doch kurze Zeit später wieder aus ihrem Mund herausbefördert...)
Um kurz nach 19 Uhr waren wir dann wieder auf dem Campingplatz, wo eine weitere Waschladung anstand und wir in der Campingküche gekocht und gegessen haben. Danach haben Ida und Lotta mit ihren neuen Regenhosen eine solche Schweinerei in den Pfützen veranstaltet, dass Ida im Waschhaus abgeduscht werden musste... (denn es waren natürlich nicht nur die Buddelhosen und die Gummistiefel schlammig geworden – kein Wunder, wenn man sich in die Pfützen reinsetzt, die Mützen darin badet und andere komische Dinge veranstaltet). Was eigentlich als kleiner Denkzettel gedacht war, wandelte sich leider bald in ein tolles Erlebnis für Ida, denn sie fühlte sich auf einmal sehr erwachsen und wie eine große Camperin – ihre Vorliebe für “fremde” Toiletten (s.u.) hat sich also auch auf Duschen ausgeweitet ;)
Ach ja, falls sich jemand über die Zeiten wundert, zu denen die Kinder noch draußen spielen: Hier im Norden ist es völlig normal, dass Kinder im Sommer bis 22 Uhr oder noch länger draußen herumtoben und oft erst gegen Mitternacht im Bett sind. Das passt zu unseren Spät-ins-Bett-Geherinnen also hervorragend! ;) Außerdem ist es hier ja eine Stunde später als in Deutschland, so dass wir letztendlich gar nicht soo spät dabei sind. Auch in Einkaufsläden trifft man gegen 21 Uhr noch viele (Klein-)Kinder, während man sich in Deutschland manchmal “schon” um 19 Uhr komische Kommentare gefallen lassen muss.
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